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Warum das Hecheln bei Hitzestau nicht ausreicht

Die Körperkerntemperatur bei Hund und Katze beträgt physiologisch 38-39°C. Bei einer Erhöhung über 41 °C kommt es bereits zur Denaturierung von wichtigen Enzymproteinen.

Der innere Wärmetransport vom Körperkern zur Körperschale geschieht über Konduktion (über Muskulatur, Fettgewebe), Konvektion (übers Blut, Erweiterung der Blutgefäße) und Wärmeaustauschersysteme (über Arterien und Venen im Gegenstromprinzip).

Der äußere Wärmetransport von der Körperoberfläche in die Umgebung ist abhängig von verschiedenen Umweltbedingungen (Luft- und Strahlungstemperatur, relativer Luftfeuchtigkeit, Wind), der Hauttemperatur und der Körperoberfläche (Konvektion, Konduktion, Strahlung, Evaporation: Verdunstung von Flüssigkeit an Oberflächen).

Da unsere Hunde so gut wie keine Schweißdrüsen an der Körperoberfläche aufweisen, sind sie auf das Hecheln, also Wärmeabgabe über Verdunstung, angewiesen. In Bezug auf die oben erwähnten Faktoren ist dieses also nur möglich, wenn die Temperatur und Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft geringer ist als die der Ausatemluft.

Bei starker Hitzebelastung kommt es zu einer erhöhten Herz-Kreislaufbelastung. Durch Elektrolytstörungen kann es zu sogenannten Hitzekrämpfen kommen. Erhöhte Wasserverluste durch Hecheln führen zu Dehydratationen, welche mit einer verminderten Zirkulation des Blutvolumens einhergehen und somit zum Hitzekollaps führen können.

Durch Kreislaufstörungen, Hypotonie, Durchfall, Erbrechen und/oder Elektrolytstörungen kommt es dann zum Bild der Hitzeerschöpfung. Körpertemperatur über 40,6°C führen zu verminderter Hautdurchblutung und somit wiederum zum Wärmestau, welcher eine Hyperthermie des Gehirns zur Folge hat und sich in Verwirrtheit bis hin zur Bewusstlosigkeit äußern kann. Ab Körpertemperaturen um 42-43°C kommt es zum sogenannten Hitzschlag (der eigentliche Sonnenstich), welcher dann zum Kollaps und Bewusstseinsverlust führt.

Generell können Hunde eine Erhöhung der Körperkerntemperatur über einen kurzen Zeitraum tolerieren, wenn die beschriebenen Kompensationsmöglichkeiten vorhanden sind.

Die Dauer der Temperaturerhöhung entscheidet über die Prognose!!